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Die Bodensee-Toggenburgbahn 1910

Die grösste und letzte grosse Umwälzung im Egnach setzte mit dem Bau der Bodensee-Toggenburgbahn ein. Die Planung begann 1897, und der Gemeinde wurden drei Bahnhöfe in Kügeliswinden, Steinebrunn, Neukirch offeriert – einer Gemeinde mit nicht einmal 3'000 Einwohnern. Das war purer Luxus! Die verschlafensten Ecken sollten nun ans Weltgetriebe angeschlossen werden. Das waren natürlich Chancen für das Gewerbe. In Kügeliswinden siedelte sich eine Grosssägerei an, in Steinebrunn baute Bickel eine grosse Stickerei und nebenan dampften die Kamine der Konservenfabrik. Einzig der Bahnhof Neukirch kam wegen der Steigung an einen Ort weit weg vom Dorf zu stehen, wo man bis heute raten könnte, ob er jetzt ‚Neukirch’ oder ‚Egnach’ heissen müsste. Es löste einen grossen Aufruhr aus, und die Neukircher fühlten sich betrogen. Nebst den neuen Schienenwegen entstand aber das heutige Strassennetz der Gemeinde. Völlig neue Strassen wurden gebaut, wie etwa die Wilen- und Kehlhofstrasse in Egnach, dann Zufahrsstrassen zu den Bahnhöfen. Auch die Hauptstrasse Neukirch-Amriswil wurde im Westen ganz neu mit einer grossen Überführung über die Bahn gebaut. Der Buckel aber sorgte für viel Ärger, weil er viel zu steil war. Erst eine weitere Auffüllung hat die heutige Situation gebracht.
Bahnhof Neukirch, die letzte Postkutsche, Gemüsefrau
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