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Langer Weg zur katholischen Kirche

Es war eine Schmach für den Bischof, dass im Gericht Egnach keine Katholiken mehr lebten. In einem geschickten Schachzug holt er 1650 den katholischen Benedikt Sager aus dem Luzernischen, baute ihm ein herrliches Riegelhaus auf dem Winzelnberg und ernannte ihn zum Ammann über die Egnacher. Hier tagte fortan das niedere Gericht für die Egnacher. Sager war aber zugleich Rebbauer mit eigener Schenke, und der Winzelnberger wurde zu einem der beliebtesten Weine im Thurgau – der Bischof trank das meiste selber. Das heute stattliche Gasthaus blieb noch bis 1850 der Ort, wo der Gemeinderat seine Sitzungen abhielt. Der Einzug von Sager aber bildete den Anfang einer katholischen Einwanderung, speziell in der Gegend um Steinebrunn. Dort wurde ihnen auch die Galluskapelle als Kirchlein mit zeitweisem Gottesdienst zugesprochen. Ein Benefiziat predigte und unterrichtete die katholischen Kinder. So wuchs Steinebrunn ebenfalls zu einem neuen Dorf heran. Doch der lange Weg nach Arbon wurde auch den Katholiken zu beschwerlich, und sie wollten von Arbon unabhängig werden. 1872 konnten sie eine eigene Pfarrei gründen, den eigenen Friedhof hatten sie seit 1842. Im Jahre 1922 bauten sie dann auf dem schönsten Platz der Gemeinde neben dem alten Gerichtshaus ihre eigene Kirche im neuromanischen Stil. Sie wurde 1925 dem heiligen Gallus und Otmar geweiht.
Katholische Kirche Steinebrunn
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